Integrale Akademie: Fertig? Los!

Der Startschuss ist gefallen: zu viert sind wir für ein Wochenende nach Puidoux (VD) gefahren, um die ersten konkreten Schritte für die Integrale Akademie anzugehen. Hinter diesem Arbeitstitel steht, dass wir eine professionelle Ausbildungsstätte zur Förderung der Integralen Bewusstseinsstufe als notwendig erachten und aufbauen wollen. Ein Anfang, aber noch nicht viel mehr… denn was bedeutet das nun?
Der Fragen sind viele im Raum: Was wollen wir genau erreichen? Wie gehen wir dafür vor? Wer ist warum dabei, und welche Aufgaben wollen von wem übernommen werden? Als Ziel dieses Wochenendes sollten diese grundsätzlichen Fragen gemeinsam geklärt und dadurch ein Grundstein für das Projekt gelegt werden, der als verbindender Rahmen für alles Weitere dient.
Rustikaler Rahmen
So habe ich mich also mit meinen drei Mitstreitern Suzanne, Peter und Gradlon in einem kleinen, schmucken Ferienhäuschen im waadtländischen Lavaux eingefunden, mit wunderschönem Blick auf den Genfersee und die französischen Alpen. Rein von der Kulisse und dem Wetter her war es ein Traum! Das Haus gehört den Eltern von Suzanne und die Eigentümlichkeit ihrer Einrichtung sorgte für manchen Schmunzler. Unsere Ästhetik erfreut sich an Einfach- und Aufgeräumtheit, wo die mit rustikaler Dekoration und persönlichen Erinnerungsstücken drapierte Einrichtung als Reizüberflutung wirkt. Das fehlende WLAN und ein verstaubter portabler CD-Player fügen sich dann doch harmonisch in eine Welt, der unsere Generation entwachsen ist. Auf der anderen Seite war es natürlich auch gemütlich und heimelig, so dass sich alles in allem eine Wohlfühlatmosphäre bilden konnte.
Ich habe die vergangenen zwei Tage mit gemischten Gefühlen verbracht. Einerseits finde ich es spannend und interessant, von Anfang an bei einem Projekt dabei zu sein, das gesellschaftsveränderndes Potential hat, und mich selber in die formenden Prozesse einbringen zu können. Die Antworten auf die obigen Fragen sind ja nicht für alle identisch, und trotzdem gilt es, einen gemeinsamen Nenner wie auch eine Balance zwischen Polen wie Autonomie und Abhängigkeit oder Führen und Folgen zu finden. Für mich selber in diesen Punkten Position zu beziehen bzw. einzufordern ist nicht immer leicht, da ich mir oftmals erst einmal selber klar über meine Prioritäten, Ansprüche oder Wünsche werden muss.




Licht und Schatten
Da wir alle auch eine Praxis in Schattenarbeit haben, kann eine Sitzung natürlich sofort in diese umschlagen. Und das war dann auch der mühsame Teil, da die meiste Zeit dafür herhalten musste. Wenn ich mit meiner eigenen Motivation, meinen Fähigkeiten wie auch Limitierungen einigermassen im Reinen bin und produktiv an dem Projekt arbeiten möchte, sind dann Stolpersteine, welche durch unbewusste Muster verursacht werden, einfach nur nervig. Da ich natürlich auch die andere Seite kenne - genug war und bin ich selber das Hindernis - kann ich es der Person nicht übel nehmen, aber wenn ich wählen könnte, wie ich meine Zeit verbringe, dann bitte nicht so…
Trotzdem: ein wichtiger Grund für mich ist nicht nur der Zweck des Projekts, sondern dass ich es mit diesen Menschen zusammen machen kann, denn ich mag sie und verbringe gerne Zeit mit ihnen. Ich entscheide nicht darüber, ob wir erfolgreich sein oder gute Momente haben werden… aber es bedeutet mir genug, dass ich es mit ihnen probieren will.
Vision in Sicht
Und was kann nun als Outcome des Weekends festgehalten werden? Bezüglich der Arbeitsweise kristallisiert sich langsam ein gemeinsamer Boden heraus - kein Zurückhalten persönlicher Impulse und Bedürfnisse: nur mit einem gesunden Egoismus von allen Beteiligten werden wir zu einem produktiven Miteinander finden können.
Von der strukturellen Seite her stehen jetzt erste Kommunikationsmittel wie eine eigene Domain und dieser Blog. Im Entstehen (work in progress) sind nun die ersten höher geordneten Bausteine wie die Vision und das allgemeine Curriculum.
In diesem Sinne: es gibt noch viel zu tun - let’s get it on!